Am 19.3.2023 fand der diesjährige Fastensonntag in der römisch-katholischen Kirche in Zuzgen statt. Etwa 50 Personen haben unter der Leitung von Niklas Raggenbass (christkatholisch), Godwin Ukatu (römisch-katholisch) und Irina van Bürck (reformiert) gemeinsam Gottesdienst zum Thema «Tanzen vor Gott» gefeiert. Im Anschluss machten wir uns auf den Weg ins reformierte Kirchgemeindezentrum, wo wir den Nachmittag kulinarisch ausklingen liessen. Es gab eine vegetarische Borschtsch, gekocht von vier Ukrainerinnen und ein Kuchenbuffet mit Kuchenspenden aus der römisch-katholischen Gemeinde. Gelungener Austausch, angeregte Gespräche und gemütliches «Pläuderle» haben den Sonntag Laetare, das kleine Osterfest in der Passionszeit, zu einem vollen Erfolg gemacht. (ivb) Bilder: zvg
Und hier der Bericht von Hans Zemp in der Neuen Fricktaler Zeitung:
Miteinander – Füreinander – Was kann man miteinander erreichen?
Zuerst feierten die drei Landeskirchen im Tal den ökumenischen Gottesdienst, anschliessend waren alle zur gemeinsamen Fastensuppe ins reformierte Kirchgemeindezentrum eingeladen.
Nach dem ökumenischen Gottesdienst in der römisch-katholischen Kirche mit Pfarrer Niklas Raggenbass, christkatholisch, Irina van Bürck, reformiert, und Godwin Ukatu, römisch-katholisch, zum Thema «lerne tanzen» wurde im reformierten Kirchgemeindezentrum Zuzgen die Fastensuppe serviert. Diese Suppe wurde in diesem Jahr erstmals etwas anders hergestellt und gekocht. Borschtsch haben vier Frauen aus der Ukraine, die im Wegenstettertal eine vor dem Krieg sichere Bleibe gefunden haben, gekocht. Wie Peter Bürgi, er unterrichtet Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutsch, vorweg erklärte, gebe es zwei Arten von Borschtsch. Das ukrainische Nationalgericht beinhalte neben viel Gemüse. Randen und manchmal auch gedörrten Zwetschgen Fleisch oder wenn kein Fleisch dann in der vegetarischen Variante Steinpilze. Ein Musterkochen mit vorgängig gemeinsamem Einkaufen in Möhlin habe beim Deutschlehrer daheim stattgefunden. Das nach dem Kochen gemeinsame Essen der «Mustersuppe» habe nach Peter Bürgi die Frauen einander näher gebracht. Daraus ist diejenige Kochgruppe entstanden, die diesmal für die zahlreichen Gäste im Beisein von Heidi Moosmann die vegetarische Suppe zur Fastenzeit vorbereitete. «Die Frauen wollen nun solche Events selber stemmen», meint Bürgi.
Eine gemeinsame Kasse motiviert zu gemeinsamen Unternehmen
Wie Pfarrer Niklas Raggenbass der NFZ zu erklären wusste, hüte man für gemeinsame, ökumenische Projekte ein gemeinsames Konto. Beispiele für die Verwendung dieses Geldes sind einerseits Gottesdienste mit jungen Musikanten, Sängerinnen oder dem Kinderchor. Diese könne man leichter unterstützen.
In den Genuss von Unterstützung gelangen auch ältere, behinderte und sich in Not befindende Leute im Tal. Hier stellen die Unterstützungen etwas wie Sozialhilfe dar. Als dritten Punkt stuft Niklas Raggenbass Flüchtlinge aller Art ein. Dazu zählt er Menschen aus der Ukraine, die im Tal leben. Für diese Gruppe wird das diesjährige Spendengeld verwendet. Sammel- und Eventaktionen würden auch von verschiedenen Leuten im Tal unterstützt. Der Forst erhält spezielle Erwähnung. So will man die Menschen einander näher bringen.
Die Suppenmahlzeit rundete ein feines Kuchen- und Tortenbüffet, beigebracht von römisch-katholischen Leuten aus Zuzgen, ab. Viele Diskussionen der Besucherinnen und Besucher trugen mit zur sozialen Komponente des Events bei.