Die Kirchgemeindeversammlung der Reformierten im Wegenstettertal hat am 14. November in Zuzgen das Budget 2022 verabschiedet. Ausserdem erfuhren die Gemeindemitglieder Neues über die Reform der Gottesdienstordnung und ihre Folgen für die Kirche.
Das Budget rechnet mit Ausgaben von rund 473’800 Franken und Einnahmen von 479’500 Franken und somit mit einem kleinen Ertragsüberschuss von 5’600 Franken. Gegenüber dem Vorjahr rechnet die Kirchgemeinde mit rund 7000 Franken Mindereinnahmen. Dennoch sind für Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit leicht erhöhte Ausgaben eingerechnet. Ebenso für ein Konfirmandenlager. Weitere 10’800 Franken sind auch für den Unterhalt des Kirchenzentrums vorgesehen. Investitionen von 33’000 Franken sind für einen Sonnenschutz auf der Terrasse und der Ostseite des Hauses geplant. Ebenso für die Elektrifizierung der Oberlichter im Mehrzwecksaal, die eine verbesserte Lüftung möglich macht, wie der Ressortleiter Finanzen der Kirchenpflege, Roger Leuenberger, darlegte.
Neue und andere Gottesdienste
Die Präsidentin Ruth Imhof Moser orientierte die Versammlung auch über die Änderungen in der Gottesdienstordnung. Gemäss den neuen Bestimmungen kann die Kirchenpflege beschliessen, dass der Gemeindegottesdienst statt am Sonntag maximal zwölf Mal pro Jahr an einem Werktag stattfindet. Maximal zwei Mal pro Jahr kann er ganz ausfallen. Sechs Mal pro Jahr kann er mit einer anderen reformierten Kirchgemeinde zusammengelegt werden. 10 Mal kann der Gottesdienst durch Laienpredigerinnen oder Laienprediger gehalten werden und drei Mal von einer Gruppe ohne theologische Leitung.
Weitere Gottesdienste wie Jugend- oder Kindergottesdienste, Taizéfeiern, Lobpreisabende, Weltgebetstag etc. können, mit der Zustimmung des Pfarramts, von Freiwilligen ohne theologische Ausbildung geleitet werden. Die Taufe kann auch in einem Kasualgottesdienst ausserhalb der Kirche vollzogen werden, und die Taufpaten müssen nicht mehr einer christlichen Konfession angehören.
Neue Interessierte gewinnen
Ziel der Neuerungen ist es, auch Menschen anzusprechen, denen der traditionelle Sonntagmorgen-Gottesdienst nicht mehr entspricht. Daher können die Gottesdienst flexibler gestaltet werden. Sie können auch zu passenderen Zeiten an Werktagen stattfinden. Ausserdem kann das Budget der Gemeinde entlastet werden, indem zum Beispiel Gottesdienste gemeinsam mit einer Nachbargemeinde stattfinden oder in diese verlegt werden.
An einer Retraite haben Angestellte und Freiwillige am 6. November zusammen mit der Pfarrerin und der Kirchenpflege über die praktische Umsetzung diskutiert und eine Reihe von Vorschlägen gemacht. So soll zum Beispiel der Gesang an Gottesdiensten mit modernem Liedgut erneuert und vermehrt musikalisch begleitet werden. Zudem wurden Familiengottesdienst mit anschliessendem gemeinsamem Essen gewünscht. Ausserdem soll die Jugendarbeit – in Zusammenarbeit mit der Jugendseelsorge (Juseso) – intensiviert werden.
Weiter wird die ökumenische Zusammenarbeit verstärkt, zum Beispiel das „Fiire mit de Chliine“. Bereits am 5. Dezember findet eine gemeinsame ökumenische Eröffnung des Adventsfensters in Form eines Weihnachtsbaums beim Schulhaus Zuzgen statt, verbunden mit dem Empfang des Samichlauses.
Neue Wahlordnung für Kirchenpflege
Neue Bestimmungen für die Kirchenpflege-Wahlen 2022 schreiben vor, dass (Teilzeit)Angestellte über 20% nicht mehr in der Kirchenpflege mitarbeiten dürfen, sodass für die Wahlen im Herbst 2022 zwei neue Mitglieder gefunden werden müssen. Interessierte für dieses Gremium sind willkommen und können sich bei der Präsidentin oder der Pfarrerin gerne melden.
Ruth Imhof-Moser gratulierte ausserdem Yvonne Moldehn zum erfolgreichen Abschluss ihrer Katechetinnen-Ausbildung und verdankte mit einem Präsent die wertvolle Arbeit aller angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pfarramt, Sekretariat, Sigristendienst und Katechetik. (im.)
Bild: Die Mitarbeitenden der reformierten Kirche Wegenstettertal mit Pfarrerin Irina von Bürck (rechts) und Präsidentin Ruth Imhof-Moser (3. v.l.)
Im Gottesdienst vor der Kirchgemeindeversammlung predigte Pfarrerin Irina van Bürck über den anspruchsvollen Text in 2. Korinther 5,1-10: Das göttliche Gericht. Wir dokumentieren den Predigtext daher im folgenden Anhang.
zur Predigt vom Sonntag, 14. November 2021