Pfarrerin Irina van Bürck ist jetzt offiziell Pfarrerin der Reformierten im Wegenstettertal, nachdem sie am Sonntag in Zuzgen feierlich „installiert“ wurde – in Anwesenheit von Gästen, Freunden und Vertretungen der Schwesterkirchen und der politischen Behörden.
Aus Platzgründen fand die «Installation» in der liebevoll gechmückten römisch-katholischen Kirche in Zuzgen statt. Dekan Pfr. Leszek Ruszkowski beglückwünschte die reformierte Kirchgemeinde für die junge Pfarrerin und riet ihr, Sorge zu ihr zu tragen. Sie solle Neues ausprobieren dürfen und dafür Unterstützung finden. Die noch nicht 30-jährige Pfarrerin stehe symbolisch dafür, dass das Leben auch in dieser Gemeinde weiter geht. Irina van Bürck hat ihr Amt Anfang September angetreten und weckt Erwartungen auf neuen Wind in der Gemeinde.
Die neue reformierte Pfarrerin wurde am Installationsgottesdienst vom christkatholischen Kollegen Niklas Raggenbass und dem reformierten Kollegen Kai Hinz aus Möhlin willkommen geheissen. Weitere Gäste waren der römisch-katholische Kirchenpflegepräsident Klaus Hollinger (als Gastgeber), die Wegenstetter Kirchenpflegepräsidentin Pia Schreiber, der Möhliner Kirchenpflegepräsident Claude Chautems sowie der Zuzger Gemeindepräsident Daniel Hollinger. Aus Wegenstetten kam Frau Vizeammann Eliane Ryf Schmid und aus Zeiningen Vizeammann Alfred Studer.
Ruth Imhof-Moser, Präsidentin der reformierten Kirchenpflege sagte zu Beginn des Gottesdienstes: «Irina, du hast sicher gespürt, wie glücklich wir sind, dass du als Pfarrerin deine erste Pfarrstelle im Wegenstettertal angetreten hast.» Sie ermunterte die Pfarrerin, das schöne Tal kennenzulernen und übergab ihr dazu symbolisch einen Kompass, eine Wanderkarte und einen Gutschein für Wegzehrung unterwegs.
In ihrer Predigt ging Pfrn. van Bürck von der Migrationsgeschichte der drei Witwen Ruth, Naomi und Orpa aus. In dieser spannenden Erzählung beschliesst die Moabiterin Ruth, ihrer verwitweten israelitischen Schwiegermutter Naomi auf dem Weg zurück in deren alte Heimat Bethlehem zu folgen, während Orpa unterwegs wieder nach Moab zurückkehrte. Von Ruth sind die Worte an Naomi überliefert: «Wo du hingehst, will ich auch hingehen!» Die Folge war, dass sie in der Folge vom Gutsherrn Boas entdeckt und geheiratet wurde. So kam es zur Geburt von Obed, wodurch Ruth zu einer Vorfahrin von König David und damit auch von Jesus Christus wurde. Die Pfarrerin schlug schliesslich den Bogen zur vorangegangenen neutestamentlichen Lesung aus dem Römerbrief, Kapitel 8: «Wenn Gott für uns ist, wer kann dann noch gegen uns sein?!»
In seinem Grusswort wies der christkatholische Pfarrer Niklas Raggenbass auf vier Spannungsfelder und gleichzeitig Rezepte für ein gesundes Leben in der Kirche hin: 1) Tradition – Erneuerung, 2) Verbindlichkeit – Freiheit, 3) Individuum – Gemeinschaft und 4) Auseinandersetzung – Kompromiss.
Im Anschluss an die Feier waren Gemeindeglieder und Gäste zu einem reichhaltigen Apéro im reformierten Kirchgemeindezentrum eingeladen. Musikalisch begleitet wurden sie dabei auf dem Saxophon von Willi Kenz und Judith Simon.
Zur Predigt von Pfrn. Irina van Bürck: