Regionalgottesdienst auf dem Sonnenberg
Als liebgewonnene Tradition fand am 19. Mai zum 4. Mal ein Gottesdienst auf dem Sonnenberg statt, zu dem die reformierten Kirchgemeinden Buus/Maisprach, Wegenstettertal, Magden/Rheinfelden und Möhlin einluden. Das Pfarrteam hatte einen „naturnahen“ Gottesdienst zum Thema „Biblische Bäume und Sträucher am Sonnenberg“ vorbereitet. Musikalisch wurde der Gottesdienst umrahmt durch Dübi‘s Bigband. Und für das kulinarische Wohl vor und nach dem Gottesdienst sorgten in gewohnter Weise die Naturfreunde Möhlin.
Das Naturthema war präsent in den vier Teilpredigten. Pfrn Johanna Spittler wählte die Eiche als Symbol von Kraft und Vitalität und erklärte, dass die Eiche bereits zu Abrahams Zeiten als heiliger Baum galt. Pfrn. Christine Ruszkowski wählte den Ginsterstrauch, der für seine Widerstandsfähigkeit bekannt ist und unter welchem Elja im Alten Testament auf der Flucht in die Wüste Schutz fand – Elja, der gleich dem Ginsterstrauch in seinem Leben grosse Widerstandskraft bewies. Pfrn Claudia Speiser stellte den Efeu ins Zentrum ihrer Kurzpredigt. Der Efeu mit seinen herzförmigen Blättern als Symbol der Liebe, Treue und Beständigkeit. Der Efeu, der nicht alleinsteht, sondern die Gemeinschaft der Bäume benötigt, so wie auch die Menschen die Gemeinschaft brauchen. Zudem steht er auch für die Fähigkeit zur Wandlung und des Lebensmutes, denn er verwandelt sich nach 10 – 20 Jahren zu einem Strauch. Als Symbol der Auferstehung ist er auch heute noch auf vielen Friedhöfen anzufinden.
In der vierte Teilpredigt wählte Pfarrer Daniel Hanselmann den Walnussbaum. Dieser ist u.a. im Tal von Genezareth anzutreffen und wird im Hohelied Salomons erwähnt. Unter der äusseren weichen Schale der Nuss befindet sich die harte Nussschale, die nicht immer einfach zu knacken ist, aber dann folgt der schmackhafte Kern. Auch Menschen können mitunter eine harte Schale haben, und es brauch manchmal einiges, um die Schale aufzubrechen. Und zum Schluss wurde dann wortwörtlich die harte Nussschale von Pfr. Hanselmann geknackt – um die Predigt zu einem „knackigen“ Schluss zu bringen: „Möge dein Leben sein wie ein Baum, gepflanzt an einem Bach, mit starken Wurzeln.“ Dieser Segenswunsch aus Psalm 1 fasst all die Eigenschaften und Gedanken der vier Bäume zusammen und will Kraft zum Wirken und Weitergehen geben.
Das wider Erwarten trockene Wetter liess es zu, dass man nach dem Gottesdienst noch lange auf dem Sonnenberg verweilte und bei Nussgipfel, Grillwurst und schwungvoller Musik anregende Gespräche führen konnte.
Andrea Giger