Auf starkes Interesse stiess eine Informationsveranstaltung der reformierten Kirchgemeinde Wegenstettertal im Rahmen des Seniorennachmittags am 18. Januar in Zuzgen.
Die Referentin, Marianna Candreia von der Alzheimer-Stiftung, sprach aus eigener Erfahrung in der Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Demenz. Sie wies vorerst auf die Zeichen beginnender und fortgeschrittener Demenz hin. Kennzeichen einer beginnenden Demenzerkrankung sei die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit, verbunden mit einem allmählichen Verlust des Kurzzeitgedächtnisses oder der Schwierigkeit, bestimmte Ausdrücke zu finden. Im Laufe der Zeit könne es auch zu ungewohntem Handeln, Problemen bei der Körperpflege, der zeitlichen und räumlichen Orientierung, Verlust von Sozialkontakten und zu Persönlichkeitsveränderungen kommen.
Bei beginnender Demenz versuchen laut Candreia Betroffene oft, die Symptome zu verbergen. Sie seien aber von nahestehenden Menschen erkennbar. Die Fachfrau riet zu einer frühzeitigen Abklärung, wobei die Hausärzte zuweilen an ihre Grenzen kämen. Eine genauere Diagnose könne in einer Memory-Klinik gestellt werden. Die Symptome könnten zum Beispiel auch auf eine Zuckerkrankheit zurückzuführen sein. Im Aargau schätzte die Referentin die Zahl der von Demenz Betroffenen auf rund 8000, gesamtschweizerisch auf 124’000, wobei 60% von ihnen weiterhin zuhause leben.
Für die Angehörigen sei es wichtig, sich auf die Krankheitssymptome einzulassen, diesen mit Gelassenheit und Ruhe zu begegnen und auf Erwartungen und Forderungen an die Betroffenen zu verzichten. So zum Beispiel, wenn diese immer wieder die gleiche Frage stellen. Wichtig bleibt für die Betroffenen, dass sie weiterhin Geselligkeit erfahren und auch zur Bewegung motiviert werden.
Für Demenzkranke gibt es Medikamente, die den Krankheitsverlauf bremsen und zur emotionalen Stabilität beitragen können. Aber auch ohne Medikamente gebe es zahlreiche Aktivitäten und Bedingungen, die Demenz für die Betroffenen und ihre Umgebung erträglicher machen. Es gelte, ihre persönlichen Ressourcen zu erkennen und zu stärken. Wichtig sind dabei laut Marianne Candreia Bewegung, Gedächtnistrainings und auch Ergotherapie. Demenzkranke liebten ein schönes Umfeld sowie Musik und Farben. Auch emotional seien sie weiterhin präsent. (im.)